Muss eine Dichtheits- und Legionellenprüfung immer durchgeführt werden?
Als Immobilieneigentümer sind Sie verpflichtet, regelmäßig Prüfungen an Ihrem Gebäude durchzuführen, um sicherzustellen, dass es sicher und bewohnbar ist. Eine der häufigsten Fragen, die sich dabei stellen, ist, ob eine Dichtheits- und Legionellenprüfung immer durchgeführt werden muss. In diesem Artikel werden wir diese Frage genauer untersuchen, um Ihnen eine klare Antwort auf diese wichtige Frage zu geben.
Was ist eine Dichtheitsprüfung?
Eine Dichtheitsprüfung ist eine Überprüfung der Rohre, um sicherzustellen, dass sie dicht und funktionsfähig sind. Diese Prüfung ist notwendig, um Leckagen zu vermeiden, die zu Wasserschäden oder zu einem Rückstau von Abwasser führen können. Im Falle von Schäden können Reparaturkosten schnell in die Höhe schießen, weshalb die regelmäßige Überprüfung der Rohre ein wichtiger Bestandteil der Instandhaltung eines Gebäudes ist.
Wer muss eine Dichtheitsprüfung durchführen?
In vielen Bundesländern in Deutschland besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung einer Dichtheitsprüfung. Diese Prüfung muss in der Regel alle 20 bis 30 Jahre durchgeführt werden. Für die Überprüfung ist ein Fachbetrieb notwendig, der die Rohre auf Dichtigkeit überprüft und gegebenenfalls notwendige Reparaturen durchführt.
Wie funktioniert eine Dichtheitsprüfung?
Eine Dichtheitsprüfung kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes. Eine Möglichkeit ist, einen Überdrucktest durchzuführen, bei dem die Rohre mit Wasser gefüllt und unter Druck gesetzt werden, um Leckagen zu erkennen. Eine andere Möglichkeit ist die Durchführung einer TV-Inspektion, bei der eine Kamera in die Rohre eingeführt wird, um mögliche Schäden zu erkennen.
Was sind Legionellen?
Legionellen sind Bakterien, die in stehendem Wasser gedeihen und schwere Lungenerkrankungen verursachen können. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Raucher und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Die Übertragung erfolgt durch das Einatmen von vernebeltem Wasser, zum Beispiel unter der Dusche. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßig eine Legionellenprüfung durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Bewohner des Gebäudes keinem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind.
Wer muss eine Legionellenprüfung durchführen?
In Deutschland besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung einer Legionellenprüfung, wenn eine bestimmte Größe des Gebäudes überschritten wird. Die Prüfung muss in der Regel alle drei Jahre durchgeführt werden. Die Prüfung muss von einem zugelassenen Fachbetrieb durchgeführt werden.
Wie funktioniert eine Legionellenprüfung?
Eine Legionellenprüfung wird üblicherweise durch eine Wasserprobe durchgeführt, die von einem zugelassenen Fachbetrieb entnommen wird. Dazu wird eine Probe des Trinkwassers aus dem Gebäude entnommen, die in ein Labor geschickt wird, wo sie auf Legionellen getestet wird. Die Entnahme der Probe erfolgt in der Regel an strategisch ausgewählten Stellen, wie beispielsweise an Entnahmestellen für Warmwasser, die in Gebäuden am stärksten gefährdet sind.
Es ist wichtig, dass die Wasserprobe unter bestimmten Bedingungen entnommen wird, um zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten. Beispielsweise darf das Wasser vor der Entnahme nicht mehrere Stunden lang abgestanden sein, da dies das Testergebnis verfälschen kann. Auch die Art der Entnahme und die Sterilität der verwendeten Geräte und Materialien sind wichtig, um eine Kontamination der Probe und somit ein falsches Ergebnis zu vermeiden.
Wenn das Ergebnis der Legionellenprüfung positiv ausfällt, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Legionellenkonzentration im Trinkwasser zu senken. Welche Maßnahmen genau erforderlich sind, hängt von der Höhe der Legionellenkonzentration ab. Möglich sind beispielsweise das Spülen der Rohre oder die Erhöhung der Wassertemperatur, um die Bakterien abzutöten. In schweren Fällen kann auch eine komplette Desinfektion des Trinkwassersystems notwendig sein.
